In meinen Träumen
läutet es Sturm
Ich mache auf
Lass den Wind sägen
Werfe mich vors Messer
Ich bäume mich auf
Die Blätter wiegen sich
Und mich. Nur sehr sporadisch
Ich läute den Sturm
ein, der Tag beginnt
Neu fühle ich mich und
Alt ist das Gefühl. Bereits
Es kämpft um jeden
Teil meines Körpers
Ich gebe mich erschlagen
Sind die Bäume übermannt, dieser
Durchfließt mich
Steht still. In mir, ich
atme flach und tief, es bleibt,
fließt, steht, strudelt
Auf und ab. Es klingt wie Sturm
im Traum wars echt
J. H.
„Dieses Gedicht ist in Anlehnung an die Gedichte der jüdischen Lyrikerin Mascha Kaléko entstanden. Für einen ersten Einblick in Kalékos Poesie, empfehle ich den Sammelband „In meinen Träumen läutet es Sturm. Gedichte und Epigramm aus dem Nachlaß“, erschienen bei dtv.“
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Mehr zur Ausgabe Purple Scare #3 : https://purplescare.org/2022/02/19/einleitung-zu-purple-scare-3/